Heute habe ich einen klassischen Katertag verbracht. Nachdem wir gestern mit Badana in ihren Geburtstag gefeiert haben, bin ich heute ziemlich flach gelegen. Und habe mich verflucht, dass ich abends abgemacht habe. Nicht, weil ich Mark nicht sehen wollte… Aber eben. Kater.
Schlussendlich bin ich mit Mark in einer Hotelbar gelandet, wo ein sehr, sehr, sehr schlechter Pianist-Schrägstrich-Sänger-Schrägstrich-Alleinunterhalter-Schrägstrich-Einsamerwolf schaurige Lieder von Liebe und Elend und Leben und Tod interpretiert hat. Wir sassen da also in dieser Hotelbar und ich war wahnsinnig genug Bier zu trinken und hab Blumen aus den Getränkeuntersetzern gebastelt. Mark meinte, dies sei wohl mein Partytrick, der immerhin 12 Minuten daure und mir darum wohl keine schlechte Dienste leiste. Irgendwann hab ich ihn gefragt, ob er damals, vor 10 Jahren, als wir uns kennenlernten, damit gerechnet hätte, dass wir eines Tages in einer Hotelbar sitzen würden, er verheiratet mit Kind und ich mit hohen Absätzen. Er sagte, nein, das hätte er sich nicht im Traum so vorgestellt und was aber wohl noch viel wichtiger sei: Er hätte nicht im Traum gedacht, dass er auch noch 10 Jahre später in mich verknallt sei. Und ich – aalglatt, wie ich sein kann: „Ist das so.“ Und er: „Ja, das ist so.“ Da sassen wir also und als ich meinen Kopf zum Abschied wie eine Etrinkende an seine Brust legte, die Augen schloss und für eine halbe Minute die perfekte Illusion von Geborgenheit und Zugehörigkeit zuliess, wusste ich, dass das alles übel enden könnte und dass ich werde gehen müssen. Jetzt. Sofort. Mark lächelte schief und verabschiedete mich mit: „Jeder vernünftige Mensch kann nicht leugnen, dass Du gefährlich bist.“