- Den Geruch meines Zimmers im Sommer. Diese Mischung von Sonne, Sommerluft, Parfum, Waschmittel und alten Möbeln ist herrlich.
- Verspielte Gegenüber. Die Finten schlagen, einen aber nicht im Regen stehen lassen.
- Meine Freunde. Mit all ihren Macken und Neurosen und Nervtöter-Seiten.
- Küsse.
- Galgenhumor. Sowieso Humor. Der Humor von Wurmbrand besonders.
- Offenheit und Neugierde.
- Perfekte Sätze in der Literatur. Zum Beispiel dieser (Ist wirklich nur EIN Satz – ein Langer): „Ich will nicht wie ein Idiot sterben“, habe ich dieser Frau kurze Zeit darauf in einem engen und dunklen Hotelzimmer gesagt, dessen Schäbigkeit ich damals nicht wahrzunehmen vermochte, ein Zimmer mit nackten Wänden, in dem die grauen oder vielleicht trauertragenden oder einfach als überflüssig betrachteten Bettdecken auf dem sauberen, wenn auch schwärzlichen Teppichboden lagen, auf dem nicht einmal Platz war, um ein paar Schritte zu tun, da zwei halbausgepackte Koffer den Platz einnahmen, auf dem man die Schritte in ein Badezimmer hätte tun können, das so leer und so weiss war, dass zwei Zahnbürsten – granatrot und grün -, die in ein und demselben Glas standen, dessen Cellophan verschwand, ohne dass wir gewusst hätten, in welchem Augenblick noch wer es hatte verschwinden lassen, den Blick anzogen wie der Dolch die Hand oder der Magnet das Eisen, dermassen, dass, als eine der beiden Zahnbürsten in der letzten Nacht, die ich dort verbrachte, fehlte die Keramik und die Fliesen und die Kacheln sich mit dem Granatrot der Zahnbürste färbten, die dortgeblieben war, und diese Farbe vereinnahmte sogar das Schwarz des Necessaires, das ich auf dem gläsernen Bord liess, damit es nach dem Fortgang irgendeine Veränderung gab oder Trauer in dem Badezimmer herrschte, das so leer und so weiss war und zu dem man kaum gelangen konnte über die halbausgepackten Koffer und die als überflüssig betrachteten und auf den Boden geworfenen Bettdecken hinweg, als ich in einem Hotelzimmer kurze Zeit darauf derselben Frau sagte oder gesagt habe: „Ich will nicht wie ein Idiot sterben, und da ich eines Tages unausweichlich werde sterben müssen, möchte ich in meiner Zeit vor allem für das einzige Sorge tragen, was sicher und unausweichlich ist, aber allem zuvor möchte ich für die Form meines Todes Sorge tragen, denn die Form ist nicht so sicher noch unausweichlich.
- Gemüsewähe und Salat.
- Den Geruch von Tiefgaragen und Neubauten.
- Sommerregen.
- Seltsame Monster-Hasen zeichnen.
- SMS von meinen Liebsten.
- Umkehrungen, Irritationen, Aha-Momente.
- Menschen, die etwas besonders gut können und mir davon erzählen. Mit möglichst vielen Details.
- Fragen: Fragen stellen, Fragen beantworten.
- Das Internet.
- Sich kugeln vor lachen.
- Der erste Schnee.
- Kaffee. Kaffee. Kaffee.
- Flaschenspiel, Leichen im Keller und ähnliches spielen.
- Höflichkeit.
- Luftschlösser bauen. Nur um sie gleich wieder umzubauen.
- Umgestaltete Wörter. Solche wie Kartuffs (für Kartoffeln), Karotjes (für Karotten) und Vitatins (für Vitamine).
- Klavierspielende Hände beobachten. Sowieso Hände.
- Frühmorgens den Radiomoderator anschnauzen – lautstark – weil er zu viel quasselt.
- Anziehung. Flirren in der Luft.
- Schlaf.
- Namen in denen zwei Vokale hintereinander vorkommen. Wie: Moana, Alea, Romeo, Eleonor, etc.
- An S-, U- und sonstigen Bahnhöfen rumstehen.
- Die Bilder von Edward Gorey.
- Die Bücher von Joseph Roth.
- Meine Wohnung. Mit Izzie Kaffee trinken am Küchentisch.
- Das Buch der Antworten.
- Menschen haarsträubende Spitznamen geben. Und diese auch benutzen, so, dass kein Aussenstehender weiss, von wem man spricht. Im Stil von: „Gestern hab ich den Zauberlehrling getroffen und der hat mir erzählt, dass Xanten eine Affäre mit Peter hat. Sie (Peter) sagt aber immer, sie sei mit Fuchur zusammen.“
- Die Nacht durchtanzen.
- Sommerbadibars.
- Kleine Buchhandlungen. Bücherregale bis an die Decke.
- Nachrichtensprecher.
- Mit meinen Freundinnen über Sex reden.
- Die Hardbrücke in Zürich. Um die Hardbrücke, auf der Hardbrücke, unter der Hardbrücke sein.
- Walliser Dialekt.
- Wasser.
- Nachts die Lichter der Stadt betrachten und glücklich sein. Sowieso die Tatsache, wegen Lichter glücklich sein zu können.
- Musik.
- Bei Kerzenschein auf Dachterrassen rumsitzen.
- Den Kopf aus einem Zugfenster halten, den Fahrtwind im Gesicht. Zugreisen in Europa im Sommer.
- Zu wissen, dass Älter werden nicht fühlbar ist. Mal abgesehen von Rheuma.
Was ich mag: Hasenherz‘ Blog
😀
wahrheitstropfende (sc)herzperlen & musebisi.
Musebisi! Gefällt mir gut.