Es wird Frühling! Jedes Jahr wird irgendwann Frühling und doch bin ich jedes Jahr wieder fassungslos und aufgeregt. Welch schöne Jahreszeit!
Dieses Wochenende habe ich mit Hagi über Makel geredet. Hagi hat einen Schneidezahn, der ein Bisschen vorsteht. Nur ein ganz klein wenig. Und manchmal bleibt die Oberlippe daran hängen. Meine erste grosse Liebe hatte das auch – nur viel extremer. Seine Eltern haben seine Zahnstellung nicht korrigieren lassen (im Gegensatz zu seinen Schwestern, bei denen die Zahnstellung korrigiert wurde – sie sind ja schliesslich Mädchen, die müssen gut aussehen). Er hat ziemlich gelitten unter diesem Makel. Einerseits kann man sich darüber empören, dass die Eltern es unterlassen haben, diesen Makel zu entfernen – wo es doch so einfach möglich gewesen wäre. Andererseits finde ich es beängstigend, dass immer mehr solcher körperlicher Unzulänglichkeiten verschwinden. Man sieht heute kaum noch jemand, mit krummen Zähnen. Irgendwann sehen wir vielleicht auch niemanden mehr mit einer krummen Nase. Oder mit abstehenden Ohren, mit zu kleinen / grossen Brüsten oder mit X-Beinen. Irgendwann sehen wir alle gleich aus. Vielleicht haben wir noch unterschiedliche Haarfarben oder Körpergrössen – dies aber auch nur in einem gewissen Rahmen. Dabei sind es doch diese Makel, die jemanden besonders machen. Wie die Oberlippe von Hagi, die zuweilen am Zahn hängen bleibt. Das fällt beim ersten Blick nicht weiter auf. Lernt man jemanden aber kennen und schätzen, lächelt man innerlich über diese Kleinigkeiten und ist froh.
„Man spricht von einem Spiegel, der duldet keinen Rost.“ (Ludwig Bechstein)
Ach Hasenherz, ich hoffe, du nimmst mir all meine Schönheits-OPs nicht übel. Ich verspreche: Ich bleibe trotzdem einzigartig in meiner Fehlerhaftigkeit.
du kannst von mir aus operieren was du willst. ich kenne und liebe all deine fehler. und deine grossartigkeiten sowieso. sogehtdas. ha!
Gleichfalls, Sugar! Luv foeva and let’s fight the evil power of the dickheads!