Willkommen im echten Leben!

Mein Unwohlsein breitet sich über die Landschaft aus wie ein Fluss, der über die Ufer tritt. Das ist also der Zeitpunkt, wo ich Frieda gebeten habe ihre Axt hervorzuholen und die Stränge, die Starken, abzuhacken. Ihr fragt euch sicher, wie sich sowas anfühlt und ich kann nur sagen, dass es sich seltsam und auch befreiend anfühlt. Und obwohl es schmerzt, es schmerzt immer, merke ich, dass mein Kopf schon längst die grosse Reise angetreten hat. Mein Herz ist noch etwas zu Hause geblieben. Hat jetzt aber auch den Koffer gepackt und ist in den Zug gestiegen. Die Zahnbürste zu Hause lassend. Komisch, wenn man die Kraft fühlt, die Abschied auslöst. Man denkt zuerst, Abschied würde lähmen und Kraft kosten. Das tut es auch. Wenn man es aber hinter sich hat, fühlt man die Unbändigkeit und die trotzige Freiheit.

Wünscht mir Glück.
Herzlich,
Hasenherz

2 Gedanken zu “Willkommen im echten Leben!

  1. Requiem

    Diesmal
    ist jemand in der Nähe gestorben

    Requiem
    im grauen Park
    unter geschlossenem Himmel

    Frauen folgten dem toten Körper
    zurück im leeren Zimmer blieb der Tod
    und ließ den Vorhang fallen

    Spürt ihr
    die Welt ist leichter geworden
    um ein menschliches Gehirn

    Angenehme Ruhe nach dem essen
    barfuß sitzt ein Junge im Haustor
    und isst Trauben

    Bleibt auch nur einer treu
    dem den er verliert

    Beeilt euch nicht mit dem Tod
    keiner ist dem anderen ähnlich
    Söhne denken an Spielzeug

    Und nehmt nicht Abschied bei der Abreise

    das ist lächerlich
    und schandbar

    (Miodrag Pavlovic)

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