Nun gut. So sieht sie also aus die Realität. Die Büro-Montag-Arbeit-Sitzungs-NachFerien-Realität. Von Weitem betrachtet also alles ganz blöd und langweilig und ziemlich harzig. So gehen wir also rein in die kleinen Dinge. Die, die versteckt unter Steinen verborgen leuchten. Die, die man im Rinnstein findet, dort, wo das Abwasser bei Regenfall sich seine Wege bahnt. Und siehe da! Wir haben heute kleine Alltagslichter gefunden. Nämlich folgende:
- Meine Bürobezugsperson ist heute traurig (sehr traurig). Und da bin ich mit ihm Mittagessen gegangen und es war trotz der Traurigkeit schön. Ich mag ihn einfach.
- Felix sieht heute wahnsinnig gut aus und er hat mich zum Lachen gebracht.
- Ich treffe heute vielleicht einen lieben Freund (den ich viel zu lange nicht gesehen habe) und geniesse die Vorfreude.
- Ein Projekt nimmt langsam Formen an und ich mag die Formen, die es annimmt und kann zufrieden sein.
Abgesehen von den kleinen Freuden vermisse ich Berlin sehr. Berlin ist eine bezaubernde Stadt. Man kann sich ihr hingeben und wird Tage später ausgespuckt, man reibt sich verwundert die Augen und kann auf bunte Abenteuer zurückblicken. Berlin ist garstig und hässlich und wunder-, wunderschön. Berlin atmet man ein und fühlt sich in eine andere Welt versetzt. In nur 7 Tagen hab ich Geschichten gelauscht, Dinge betrachtet, Musik gehört, Menschen getroffen, Bilder angesehen (stete und unstete) und bin nun randvoll mit Eindrücken. Hach.
Nun gut. „Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.“ (Franz Grillparzer)
So geniesse ich die Erinnerung an den Moment. Und versuche mein gfrässiges Herz im Zaum zu halten. (hahahahahahahahaha!)