Mal abgesehen davon, dass mich das Abstimmungsergebnis von gestern ziemlich ratlos und traurig macht, war dann der Sonntagabend ein sehr schöner. Ich war mit Häschen ins Casinotheater Winterthur und haben uns das neue Programm „Die Enden der Welt“ von Roger Willemsen angeschaut. Und wie immer war Roger fantastisch. Ich habe Tränen gelacht und mich köstlich amüsiert. Wirklich von Herzen schön war aber, dass Roger in der Bar plötzlich vor mir stand, mich anschaute, als wäre ich nicht von dieser Welt – dabei hab ich die Welt gar nicht verlassen, wir haben uns lediglich zwei Jahre nicht mehr gesehen – und mich für Minuten in die Arme schloss. Ich mag die Umarmungen von Roger, er versteht etwas davon. Es gibt sie, die Menschen, die wissen, wie das mit dem Umarmen geht. Die sich nicht innerlich entfernen, wenn sie sich genötigt fühlen, jemanden in die Arme zu schliessen.
Am Samstagabend hatten wir Buchclub und bis Mitternacht eine sehr heftige und sehr gute Diskussion über „Der Vater“ von Strindberg. Danach tanzten wir noch in der zweiten Heimat. Morgens um 6 hab ich meinen Kopf auf den Küchentisch gelegt und bin im Sitzen eingeschlafen. Das Konzert von Isobel Campbell & Mark Lanegan am Freitag im Kaufleuten war eigentlich sehr schön. Leider hatte ich niemanden zum Küssen dabei und war zu müde, um mich wirklich einzulassen (oder jemanden zu suchen, der mich küsst).
Manchmal beginnt die Woche so, wie sie eben beginnt. Und der Schnee und die Zeit liegen klar vor einem. In etwa so: