Es gibt Hoffnung. Zum Beispiel zeigt die Tate Britain für ein Jahr nur noch Kunst von Frauen. Recht radikal, oder?

Gessnerallee, Zürich
Gestern war ich mit Badana im Kino. Wir haben einen sehr doofen Film geschaut, uns mit Gummitieren eingedeckt und es war wundervoll. Im Tram, auf dem Weg nach Hause dann, kam ich ins Gespräch mit zwei leicht angeschwipsten, sehr jungen Solothurnern, die mit mir eine Unterhaltung über Emma Amour führen wollten. Der eine Solothurner sagte, dass er sie sehr gerne läse. Da sei er wie eine Frau, er lese jede Folge. Ich habe ihn gefragt, was denn daran genau weiblich sein soll, wenn man jemanden gerne liest.
Dieses Gender-Thema ist so unheimlich nervtötend, es klebt wie eingetrockneter Sirup in Ecken und Fugen und man bringt es nicht los. Als gäbe es wirklich Unterschiede zwischen Mann und Frau. Da gibt es unendlich mehr Unterschiede zwischen weiblichem Individuum X und weiblichem Individuum Y. Ja, Männer sind (in der Regel / manchmal / statistisch gesehen?) körperlich stärker. Ich kenne aber einige Männer, die schwächer sind als ich. Und so weiter uns so fort… Ich sage ja, unheimlich nervtötend.
„Ob Psyche, intellektuelle Begabung oder Hirnanatomie: Nur wenige Differenzen zwischen Männern und Frauen lassen sich zuverlässig nachweisen. Und die Frage, ob diese angeboren oder kulturell bestimmt sind, wird sich vielleicht nie eindeutig klären lassen.“ (Spektrum)
Ich wünschte mir, ich würde in einer Welt leben, wo es keine Rolle spielt, welches Geschlecht jemand hat. Wo es einzig und allein eine Rolle spielt, ob jemand höflich, herzlich, wild und nett ist.
(Mal ganz abgesehen davon, dass es Männer gibt, mit denen man sehr gut Frauengespräche führen kann. Nicht wahr, Gazelle?)