It’s now or never

Heute habe ich im Radio ein Interview mit der Virologin Alexandra Trkola gehört, das war sehr interessant, obwohl man ja annehmen könnte, dass man langsam aber sicher genug vom Corona-Virus gehört hat. Gegen Ende des Interviews meint der Moderator lapidar: „So lange die Kur nicht schlimmer ist als die Krankheit…“ Was eine extrem dämlich Aussage ist, da man letztendlich nie sagen kann, ob die Kur schlimmer ist als die Krankheit. In der momentanen Situation sowieso nicht.

So eine Aussage kann nur jemand von sich geben, der nie ernsthaft krank war. Da mir diese Erfahrung leider zuteil wurde, kann ich sagen, dass die Kur immer schlimmer ist als die Krankheit, wenn man den Moment betrachtet. Jedes Medikament – und ich spreche nicht einfach von einer Schmerztablette – ist im Augenblick, in dem man es nimmt, schlimmer als die Krankheit. Denn von der Krankheit selbst, nimmt man in ganz vielen Augenblicken weniger wahr. Die Medikation aber, die spürt man. Und wie man die spürt!

Man stellt sich das immer so einfach vor. Man denkt, man wird krank und dann stirbt man. Der Weg aber, der zwischen dem Beginn der Krankheit und dem Tod liegt, ist ein sehr langer, sehr hässlicher, sehr mühseliger. Er ist zehrend, gespickt mit vielen Nebenwirkungen, viel Leid und viel Schmerz. Und ob „die Kur“ wirklich schlimmer war als die Krankheit selbst, kann man schlussendlich erst ganz am Ende beurteilen. Den ganzen langen Weg über, weiss man es schlichtweg nicht.

Was würdest Du tun? Den Weg gehen, in der Hoffnung, dass Du die Krankheit überwindest? Oder Dich vom ersten Moment ins Messer stürzen?
Du gehst den Weg. Man geht ihn immer.

Dass man den Weg geht, ist gut. Dass man am Anfang des Weges nicht weiss, wie steinig ebendieser ist, ist auch gut. Sonst würde man ihn nicht gehen. Und so ist es mit allen Krisen des Lebens. Überwindet man dann die Krise, ist man ganz erstaunt, dass man sie durchgestanden hat.

Wir werden auch diese Krise überwinden. Das Gute daran ist, dass einem jede Krise und jede Krankheit auf das Wesentliche zurückwirft. Was ist mir wichtig? Wohin gehöre ich? Wen liebe ich? Was wünsche ich mir? Das sind ganz kleine Sachen. Aber wie wir ja wissen: Das Glück liegt in den kleinen Dingen. Und ein bisschen Demut schadet nie.

Seid fröhlich. Seid stark. Seid freundlich. Wir haben nur dieses eine Leben.

It's now or never

Bei mir zu Hause an der Wand: Pop Music Wisdom trifft auf Franz Gertsch.

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