Mein Freund – das andere Ich

Bei www.last.fm – meinem Lieblingsmusiktool – habe ich nun einen neuen Freund. Er heisst blindmaniac und hat den selben Musikgeschmack (ähnlich chaotisch wie meiner). Das ist der Stoff woraus last.fm-Freundschaften sind. Auf jeden Fall hab ich mir da Gedanken zu Freundschaft gemacht. Ist es nicht seltsam Freunde zu haben? Was genau ist Freundschaft? Woraus besteht sie? Cicero sagt: „Ein Freund ist gleichsam ein anderes Ich.“ Und wer lebte nicht gern mehr als ein Leben und besässe nicht gern mehr als ein Ich? Oder zumindest ein Abbild von einem anderen Leben oder anderen Ich. Ist es nicht so, dass wir am Leben unserer Freunde in irgend einer Weise teilhaben und sie an unseren Leben teilhaben lassen? Ist ein wahrer Freund einer, der uns viel mehr unsere eigenen Fehler verrät, als dass er uns seine Fehler verraten würde?
Doch lassen wir andere sprechen:
„Freunde sind Gottes Entschuldigung für Verwandte.“ (Irisches Sprichwort)
„Freundschaft, das ist wie Heimat.“ (Kurt Tucholsky)

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Grüsse euch, liebe Freunde!
Hasenherz

2 Gedanken zu “Mein Freund – das andere Ich

  1. Also, du bist meine Freundin, weil deine Haare so seidig sind und deine Augen gesprenkelt. Ausserdem hast du immer lustige Turnschuhe an, deine Worte sind weich und klug. Deine Verrücktheit ist meine – mein Arsch gehört dir. Hehe.

    Jetzt ernst:
    Bisweilen, wenn sich in Freundschaften die Leichtigkeit verflüchtigt und dahinter plötzlich eine feine Unebenheit sichtbar wird – dann befällt mich für einen kurzen Moment eine leise Angst, dass sich die meisten Menschen eigentlich nur darauf beschränken, Freundschaft zu spielen in irgendwelchen abgeschlossenen, leeren Räumen ohne Licht. Da wird mit der Zeit die Luft muffig und stickig. Und man möchte die Läden aufreissen und Baumhütten sehen oder eine pastellfarbene Landschaft, die wie hingeworfen scheint. Man sollte nicht nur sich selbst im anderen widergespiegelt sehen, sondern die Welt.

    Denn es gibt Freundschaften, die keine Wände kennen und keine Pastellfarben – nicht wahr, mein Herz?

  2. Ja, liebe Vanalia, du hast vollkommen recht, es gibt Freundschaften ohne Wände und ohne Türen aus denen man rausgehen kann. Es gibt da keine Fenster und keine Vorhänge davor, die man zuziehen könnte. Diesen Freundschaften muss man sich völlig hingeben, es gibt keinen Notausgang und keine Sicherheit. Man ist drin und bleibt drin – ohne wenn und aber. Und dann ist das zuweilen sehr anstrengend und sehr aufreibend und es kann einem alles nehmen was man hat. Aber – und es gibt immer die andere Seite – solche Freundschaft kann einem auch alles geben. Die Sicherheit, das eigene Ich, Erfüllung und die Welt. Und zwar die ganze Welt. Kein Wunder hat man nur wenige Freunde.. (Hast Du gemerkt? Nur zwei Punkte!)
    Grüsse Dich, liebe Freundin!

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