Den Rhythmuswechsel zwischen Wochenende und Woche vollziehe ich meist irgendwann in der Nacht von Sonntag auf Montag. Auch diesmal wieder: Von Samstag auf Sonntag morgens um 6.30 Uhr ins Bett gesunken, heute morgen um 5 Uhr aufgestanden. Und dazwischen hab ich meine ganze Welt bewegt. Zeit scheint mir manchmal so unglaublich lächerlich.
Dazu ein Gedicht von Georg Heym:
Im kurzen Abend
Im kurzen Abend. Voll Wind ist die Stunde,
Und die Röte so tief und so winterlich klein.
Unsere Hand, die sich zagend gefunden,
Bald wird sie frieren und einsam sein.
Und die Sterne sind hoch in verblassenden Weiten
Wenige erst, auseinander gerückt.
Unsere Pfade sind dunkel, und Weiden breiten
Ihre Schatten darauf, in Trauer gebückt.
Schilf rauschet uns. Und die Irrwische scheinen,
Die wir ein dunkeles Schicksal erlost.
Behüte dein Herz, dann wird es nicht weinen
Unter dem fallenden Jahr ohne Trost.
Was dich schmerzet, ich sag es im Bösen.
Und uns quälet ein fremdes Wort.
Unsere Hände werden im Dunkel sich lösen,
Und mein Herz wird sein wie ein kahler Ort.
Vielleicht solltest Du die Zwischenräume, die Dir die Zeit bietet, diese blauen Stunden, wenn es noch nicht Tag ist und auch nicht mehr Nacht, mit mir verbringen? Du weisst ja, gewisse Räume sollte man nur im Zwielicht betreten.