Die Zeit vertreiben

Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben!

Sie zu halten, wäre das Problem.

Denn, wen ängstigt nicht: wo ist ein Bleiben,

wo ein endlich Sein in alledem?

(…)

Berge ruhn, von Sternen überprächtigt; –

aber auch in ihnen flimmert Zeit.

Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt

obdachlos die Unvergänglichkeit.

(Rainer Maria Rilke: Berg am Irchel, Ende November 1920)

Ist dieser Satz nicht einfach wunderschön? Dieser hier: „Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt obdachlos die Unvergänglichkeit.“

Ja, ich lese noch immer Rilke. Ist sozusagen meine Rilke-Phase. Warum auch nicht? Passt doch irgendwie…

In Prag hab ich folgendes aufgeschrieben:
Tyrannin Zeit, sei mir wohlgesinnt. Sei mir Königin und Gefährtin. Weis mich nicht fort, schliess mich ein. Ummantle mich, sei mir Freund und Liebhaberin. Tyrannin Zeit, ich biete mich dir an. Mein Wissen lege ich in deine erbarmungslosen Arme.

Gestern an unserer Familienweihnacht habe ich erfahren, dass ich ein ausgelaufenes Pillenrezept bin. Und meinem Cousin geht es nicht besser. Er ist ein geplatztes Kondom. Wir haben nun eine Selbsthilfegruppe gegründet und machen Gruppenreisen nach Amsterdam oder nach Las Vegas. Wer sich uns anschliessen will, ist herzlich willkommen!

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