Fragen Sie nicht, wie.

 

Loveboat (Foto by Sharky)

Loveboat (Foto by Sharky)

 

Am Samstag hab ich „Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke“ geschenkt bekommen. Ich kenne das Buch natürlich, hab aber noch kein Exemplar zu Hause gehabt.  Heute Morgen, als ich zur Arbeit fuhr, hab ich darin gelesen. Und bei „Kurzgefasster Lebenslauf“ musste ich doch tatsächlich heulen. Und das im Bus. Morgens um 7. Peinlich. Und das alles nur wegen dieser Strophe:
„Dann gab es Weltkrieg, statt der Grossen Ferien.
Ich trieb es mit der Fussartillerie.
Dem Globus lief das Blut aus den Arterien.
Ich lebte weiter. Fragen Sie nicht, wie.“

Gestern hab ich ihn wieder gehört, den Satz: „Ich will eine Affäre mit Dir.“ Warum bloss denken alle, dass ich mich so vorzüglich für Affären eigne? Manchmal frag ich mich schon, ob das vielleicht auf meiner Stirn steht, aufgedruckt? Stiftung Warentest – Prädikat: Gut für Affären.

Am Samstag war Loveboatparty. Hat mir sehr gefallen. Die Leute, der See, die Stimmung, das Boot. Einzig der eine Typ ging mir ziemlich auf den Wecker. Das war hart an der Grenze. Schlussendlich hab ich ihn aber einen verbalen Faustschlag versetzt, der gesessen hat. Mich hat verwundert, wie gut ich es kann, das Spiel. Wie wenig mich das profane Nähe/Distanz-Ding beeindruckt. Ich hab mich ein bisschen ab mir selbst gefürchtet.

Ein Wochenende unter dem Nebelmeer. Mit Brunch und Party und Schlaf und seltsamen Träumen. Und was empfiehlt Doktor Kästner bei Montagsblues? Das:

Mut zur Trauer
Sei traurig, wenn du traurig bist,
und steh nicht stets vor deiner Seele Posten!
Den Kopf, der dir ans Herz gewachsen ist,
wird’s schon nicht kosten.

Ein Gedanke zu “Fragen Sie nicht, wie.

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