Wenn ich an Gott glauben würde, würde ich ihm einen einigermassen unerbittlichen Humor attestieren. Da ich aber nun nicht an Gott glaube, werde ich wohl hinnehmen müssen, dass gerade niemand sehr über mich lacht. Werde es als retardierendes Moment in meinem Lebenstheater abbuchen müssen. Was mich an dieser Sache doch irgendwie ärgert, ist, dass ich mit meinen eigenen Waffen geschlagen wurde. Wie habe ich das letztens mal Zettel erklärt?
So: Der Mensch ist vergleichbar mit einem Haus. Es gibt grosse Häuser und kleine und solche mit dicken Mauern und gusseisernen Toren oder windschiefe Hütten mit verwitterten Gärten oder aber Wohnwagen mit Geranien am Fenstersims. Bei jedem Haus ist es so, dass die Vordertüre streng bewacht, verriegelt mit dicken Schlössern. Die Vordertür ist auch meist sehr repräsentativ, mit Schnörkeln und aus dicker Eiche. Manchmal gibt es Treppen zur Tür hinauf oder Wege, die verschlungen zum Haupttor führen. Fast jedes Haus hat aber auch eine Hintertür. Eine Küchentür mit Fliegengitter, die meistens nur angelehnt. Macht man sich die Mühe und geht ums Haus herum, lässt die Vordertür links liegen, findet man die Hintertür, betritt das Haus durch diese und steht direkt in der Küche, im Schlafzimmer oder im Bastelraum. Da steht man dann. Der Bewohner, der mit einem Zugang über die Haupttür gerechnet hat, blickt einen an, als wäre man den Teufel leibhaftig und stellt immer dieselbe Frage: „Wie – zum Henker – hast du dir so schnell Zugang verschafft?“ Es ist ganz einfach, man muss nur wissen wie. Und gerade mit diesem Wissen, ist es in der Regel ein Leichtes seine eigene Hintertür zu verschliessen. Wenn dann jemand plötzlich trotzdem Zugang findet, ist man sehr verwundert und auch etwas ärgerlich.
Gut ist, dass ich weiss, dass es vorüber gehen wird. Dass die Zeit mein bester Freund und ich bloss ein paar Tage warten muss. Jetzt aber schüttle ich gerade sehr den Kopf und versuche (und ich versuch es wirklich!) den Moment, wo ich mit meinen eigenen Waffen geschlagen wurde, zu geniessen.