Heute Abend war ich mit meinen Freundinnen unterwegs. Wir waren essen, waren in zwei Bars, haben geredet, getrunken und irgendwann, so gegen 2 Uhr, entschieden wir uns, in Friedas Büxe zu gehen. Friedas Büxe ist ein Klub in Zürich, in dem auch nachts um zwei noch was läuft. Nun. Ich kann sagen, es ist ein Unort. Allein die Tatsache, dass ich mit meinen Freundinnen da war, hält mich davon ab, diesen Ort als die Hölle zu bezeichnen. Ein Wort kam mir in den Sinn: Kloake. Es ist eine wahrhaft grandiose Kloake, die diesem Namen alle Ehre macht. Die Menschen sind vollgepumpt mit Drogen, kotzen in jede Ecke, von den anderen nicht weiter beachtet. Alle sind sehr sexy gekleidet, es tut in den Augen weh. Und obwohl jeder aussieht, als wolle er unentwegt „Sex!“ schreien, habe ich selten einen so asexuellen Ort erlebt. Da ist nichts. Keine Regung. Jeder ist wie in Plastikfolie verpackt seinem eigenen absurden und lächerlichen Schicksal überlassen. Wäre es nicht so traurig, ich hätte gelacht und gelacht. Diese Gesten da, diese Bewegungen!
Als ich diesen Unort verließ, hatte ich das akute Bedürfnis einen Kuhstall auszumisten, Blumen zu pflücken, Kinder großzuziehen, an einem Kachelofen zu sitzen, zu heiraten (in weiss!), Gedichte zu schreiben, mathematische Formeln zu lernen und im Wald spazieren zu gehen.
Für einmal noch bin ich ihr entkommen, der Kloake, mit ihren hässlichen Fratzen.
🙂
;-D
du hast mir aus der seele gesprochen
muss immernoch zustimmend schmunzeln 🙂
danke auch für deinen besuch
war mein erster von jemand „fremden“ 😉
sencillez, finde deine fotos wirklich toll. sie gefallen mir sehr. sie haben etwas schlichtes, anrührendes. 🙂
ich tu dich in meinem blogroll verlinken. damit auch noch andere in den genuss kommen.
oh, vielen lieben dank!
*freu mich*
Interessant und fraglich, was Dich denn dann um 2.00 morgens dazu bewegt Deine „Freundinnen“ in ein solch fragwürdiges Milieu zu verschleppen…
so fragwürdig ist das milieu dort auch wieder nicht. einfach ein ganz normaler klub in einer ganz normalen stadt…