Heute hab ich die Stadt zu meinem Wohnzimmer gemacht. Es war so ein Tag, an dem alles geschah. So viel Leid und so viel Freud. Wie sehr sich die Emotionen die Waage halten können! Da ist der Schock über die Endlichkeit. So sehr, dass ich mir verbitte darüber zu schreiben. Nur so viel: Es ist unendlich traurig. Mehr gibt es nicht zu sagen.
Dann – der Schock saß mir tief in den Knochen – ging ich raus und die Stadt begegnete mir mit so viel Wärme und Geborgenheit, ich hätte weinen mögen. Wir standen unter einem Fenster und riefen einer Freundin Namen, so, als wären wir Kinder auf dem Land.
Irgendwann am Nachmittag lag ich auf dem Sofa eines Freundes und lauschte seinem Klavierspiel. Unglaublich schön.
Und jetzt, jetzt bin ich bei Zauberlehrling, esse halbrohen Tintenfisch, lausche der Musik von Badana und fühle mich wohl. So sehr wohl, dass ich mich – angesichts der Umstände – dafür schäme. Und ich vermisse dich. Du hast gesagt: so ist das Leben. Und ich sage: Ja und nein. Ja und nein. Ja und nein. Manchmal muss man die Zwischenwelt, die sich auftut, wahrnehmen. So sehr es schmerzt. Man MUSS sie wahrnehmen.