Am 1. August sass ich ziemlich unverhofft auf einem Sofa und trank türkischen Kaffee und Schnaps. Zuvor war ich sehr herzlich empfangen worden – ich bin mir das nicht gewohnt. Aber ich mag es, ich mag es sehr.
Eine Woche zuvor war ich mit meinen zwei WG-Hasis durch Rigas Gassen gestrauchelt. Welch schöne Stadt! Nach einem kurzen Abstecher in einen paradiesischen Garten im Tessin nun also wieder Alltag, der sich momentan so überhaupt nicht nach Alltag anfühlt. Mir kommen Dinge abhanden in dem Masse, wie ich andere Dinge dazugewinne. Und die Geschwindigkeit in der das geschieht, macht mich schwindeln. Leben auf der Achterbahn.
„Sie hören weit, Sie sehen fern.
Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.
Sie putzen die Zähne. Sie atmen mordern.
Die Erde ein gebildeter Stern
mit sehr viel Wasserspühlung.“ (Erich Kästner)
Zwischen dem ganzen Atmen und Zähneputzen und Fernhören blicke ich mich im Spiegel an und erkenne mich nicht wieder.
Ja sam zedna. Und froh um deine Worte. Werden wir erwachsen? NIEMALS – sag ich, selbst im Volkshaus nicht, my dear..
NIKAKO! NIEMALS! Ma kakvi…
Ganz bestimmt im Volkshaus nicht. Neben schnarrenden Blondstimmen und Betriebswirten.
Tri piva! Sofort! hehe.