Das Wochenende habe ich in Engelberg verbracht. Wir hatten Winterweekend mit der Firma. Wie immer war es sehr lustig, wie immer haben wir bis in alle Nacht gefeiert. Ich hab auf dem Tresen getanzt, an der Stange und hab noch andere Peinlichkeiten geboten. Aber (und das hier ist ein grosses aber) anders als immer war ich diesmal streng zu mir. Ich hab mich sozusagen an die kurze Leine genommen und nichts zugelassen. Heute hat mein Vertrauenskollege gesagt: „Du kannst das gut.“ Und ich hab gesagt: „Ja, weisst du, ich kann Abstand nehmen von meinen Gefühlen (in den meisten Fällen zumindest) und kann dann ganz ohne diese existieren. Es ist dann, als wären sie gar nicht da.“ Nicht, dass ich keine Sehnsucht gehabt hätte, natürlich nicht. Es war schliesslich Nacht, ich war weg von zu Hause und es war Alkohol im Spiel. Was ich aber doch endlich einigermassen im Griff habe, ist, dass ich die typische Form von Aggression, die ich so lange kultiviert habe, nicht mehr anwende. Diese positive Aggression, die man auch Übersprungshandlung nennen könnte. Dafür bin ich offen „normal“ aggressiv, was – ehrlich gesagt – nicht besser ist. Aber auch damit muss ich jetzt umgehen lernen, denn das ist neu für mich.
„Immer wenn wir liegen und schlafen
Lösen sich Schiffe dunkel vom Hafen.“ (Albin Zollinger)
Manchmal ist es einfach verdammt schwer die Dinge auseinander zu halten. Was gehört jetzt zu was? War das Ding hier nicht eben noch grün? Verdammt, wohin gehört jetzt das türkise Teil? Zu den Blauen? Und warum hat es nie, nie, nie ein goldgelbes Stück, wenn man es am dringensten braucht? Diese dunkelgrauen Klötzchen können mich mal. Wird Zeit, dass ich die Acrylfarbe aus dem Schrank hole und alle grauen Dinge mit dicken Pinselstrichen pink anmale. (Mit Öhrchen, versteht sich.)