Der Schlampir in mir

Nun gut. Soweitsogutalso. Ich bin heute sehr erleichtert und glücklich. Und auch nachdenklich. Ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit Badana und ich bin mir nicht ganz sicher, ob da nicht etwas in mir steckt, dass nicht mehr viel mit der menschlichen Natur zu tun hat (oder eben vielleicht gerade viel mit eben dieser zu tun hat). So ein Vampir oder Tier oder böses Killerpuppending. Wenn ich dieses Ding deutlich spüre, bekomme ich Angst vor mir selber. Was, wenn es ausbricht, wenn ich es nicht mehr unter Kontrolle habe, wenn es durch die Städte zieht und nur Schutt und Asche hinterlässt? Dann steigt in mir grosser Zweifel auf, ob ich das überhaupt jemals hinbekomme, das mit der Nähe. Ob das nicht gefährlich ist für die Menschen, die ich doch am meisten liebe. Ob ich das überhaupt geniessen darf. Oder vielleicht doch lieber in eine Geröllhütte auf dem Finsteraarhorn umziehen soll.

Gestern hab ich in so einer schrecklichen Gratiszeitung einen „Artikel“ über die Trennung von Kristen Stewart und Robert Pattinson gelesen. Da wurde Kristen Stewart als „Schlampir“ bezeichnet. Das Wort ist schrecklich. Und auch unglaublich lustig. Und dann wieder sehr schrecklich. Vor allem, weil das so ein Medienwort ist, so eins, dass diese Killerpuppen-Seite in uns bedient. (Diese eben allzu menschliche Seite, die wir gerne als unmenschlich bezeichnen.)

Da sitze ich also an meinem Küchentisch und habe sturmfrei und geniesse die Ruhe (weil Ruhe in letzter Zeit ziemlich rar war) und fahre mir durch meine kurzen Haare und bin noch immer erstaunt, dass sie kurz sind und versuche über alles nachzudenken, was mir noch nicht richtig gelingen mag, weil es noch zu chaotisch ist in meinem Kopf. Irgendwie weiss ich, hoffe ich, dass alles gut wird.

„Mensch: ein Lebewesen, so angetan von Illusionen über sich, dass es völlig vergisst, was es eigentlich sein sollte.“
(Ambrose Bierce)

„Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.“
(Salvador Dali)

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