I’m not here right now.

„You ask me what life is? It is like asking what a carrot is. A carrot is a carrot, and nothing more is known.“
(Chekhov in einem Brief an Olga.)
Gerade aus sich selbst verreist.

Gerade aus sich selbst verreist.

Ich befinde mich ja seit einigen Tagen auf der Insel. Ferien. Ganz allein. Und das für vier lange Wochen. Es ist schon eigentümlich, wenn man so ganz auf sich selbst gestellt ist, was man da alles macht und denkt. Ich geniesse es. Lustigerweise hab ich mich noch keine Sekunde allein gefühlt. Auf der anderen Seite, bin ich irgendwie auch froh, wenn ich wieder zu Hause bin. Es fühlt sich wie Heimweh an. Vielleicht ist das so, wenn man sich in ein Abenteuer stürzt, wenn man etwas wagt und dabei unglaublich viel lernt – das macht auch müde und man weiss plötzlich wie viel Glück man hat, ein zu Hause zu haben, in das man gerne zurückkehrt, Freunde zu haben, die man von der ersten Sekunde an schmerzlich vermisst.

Hier auf der Insel ist es wahnsinnig kalt. Alle um mich herum sagen immer:
Aber bei dir, in deiner Heimat, ist es doch auch kalt, du müsstest dir das doch gewohnt sein!
Die Kälte hier aber ist eine ganz andere. Und vor allem: Das mit der Isolation in den Häusern haben sie also echt nicht im Griff. Man kann heizen so viel man will, die Räume werden nicht warm. So schlafe ich also jede Nacht mit Wollmütze. Nun gut, gschäch nüt schlimmers.
Es ist kurios, die ersten paar Tage, wenn alles neu ist und man niemanden kennt, dann fühlt es sich an, als wäre man in eine Waschmaschine geraten, die gerade schleudert. Man kann nichts anderes tun, als einfach mitzumachen und nicht zu sehr dagegen halten zu wollen. Mit der Zeit gewöhnt man sich dann daran und hat sich und die Umgebung etwas mehr im Griff.
„The sea has neither meaning nor pity.“ (Nochmal Chekhov)

6 Gedanken zu “I’m not here right now.

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