Jetzt, da ich weiss, wie man einen Golfschläger hält, bin ich beruhigt und kann mein Leben getrost weiterleben. Heute fühle ich mich etwas zerkaut, da ich wenig geschlafen und gestern wohl zu viel Alkohol getrunken habe. Zudem bin ich heute von Münster zurückgeflogen und ich musste viel zu früh aufstehen. War mit Vanalia und Biene im Brockenhaus und bin mit geschlossenen Augen die Bücherreihen entlanggegangen, den Finger über die Buchrücken ziehend. Jetzt bin ich – Zufall sei Dank – stolze Besitzerin von Erich Kästners „Die kleine Freiheit“ und Graham Greenes „Die Kraft und die Herrlichkeit“.
Letzte Woche war ich zum zweiten Mal im Beyeler Museum in der Edward Munch Ausstellung. Leider ist Munch kein Kubist und darum musste ich zum zweiten Mal feststellen, dass es schönere und klügere Gemälde gibt. Ja, ja, ganz bestimmt.
Ausserdem wurde mir vor kurzem gesagt, dass die Zeit mit mir war, als ob man das Meer betrachtet und plötzlich feststellt, dass es aussieht wie Staniolpapier. (Natürlich wurde das viel schöner gesagt, sogar als Zitat verpackt und ich mag Menschen sehr, die zitieren, das finde ich wirklich schön.) Da ich aber das Pech hatte, dass mal wieder das Grausame und das Schöne aufeinander traf, kam es mir vor, als hätte ich die Haut über meinem Herzen gerade noch rechtzeitig desinfiziert, da ich wusste, dass das Messer genau dahin treffen würde. Als es dann in meinem Körper steckte, war ich nicht mal überrascht.
Manchmal würde ich wirklich gerne aufhören zu essen und zu schlafen. Um mich aufzulösen, um kein schielendes Gegenüber mehr zu haben.
Vielleicht sollte ich jetzt auch einfach den Computer ausschalten und der Waschmaschine beim Drehen zuschauen. Das wär auch ne Lösung.
Grüsse euch!
Hasenherz
PS: In meinem Lieblingsbuch gibt es übrigens ne sehr schöne Stelle. Etwa so, nur viel schöner: „Das Leben ist wie italienische Zahnpasta.“ Vielleicht sogar besser als Staniolpapier, nicht wahr?