Ein guter Grund, nachts wach zu bleiben

Haruki Murakami: Schlaf

Haruki Murakami: Schlaf

W.O.C.H.E.N.E.N.D.E.  E.N.D.L.I.C.H.!

Zum Glück ist Wochenende. Ich muss nämlich noch meinen Text für die Schule fertig schreiben. Und bin irgendwie nie richtig dazu gekommen. Kein Wunder, wenn man sich in fremden Städten und fremden Betten rumtreibt. Aber irgendwoher muss man sich ja schliesslich Inspiration holen, um poetische und sirupartige Texte schreiben zu können. Und das ist nicht ganz einfach zwischen Jobsuche und Platzregen.
Heute morgen im Zug von Bern nach Winterthur: „Du riechst gut an mir.“

Endlich ist das neue Buch von Haruki Murakami erschienen: Schlaf. Es enthält wunderschöne Illustrationen. Ich freu mich auf die Lektüre.

In den Ferien hab ich 6 Bücher gelesen:

Arthur Schnitzler: Spiel im Morgengrauen –> -Sehr dicht, sehr gut!
Camilla Gibb: Worüber niemand spricht –> WOW!
Ivan Klima: Ein Liebessommer –> Etwas drückend, aber auch faszinierend.
A. L. Kennedy: Also bin ich froh –> Irgendwie seltsam. Irgendwie gut.
Monika Maron: Animal triste –> Ein definitiv sehr gutes Buch.
Ivana Jeissing: Felsenbrüter –> Gute Unterhaltung. Versöhnlich.

W.O.C.H.E.N.E.N.D.E.  E.N.D.L.I.C.H.!

please don’t stay in touch

Hundert Jahre und mehr

Hundert Jahre und mehr

Look inside,
Look inside your tiny mind
Now look a bit harder
Cause we’re so uninspired,
so sick and tired of all the
hatred you harbor

Fuck you (Fuck you)
Fuck you very, very much
Cause we hate what you do
And we hate your whole crew
So please don’t stay in touch

Fuck you (Fuck You) – Fuck you very, very much
Cause your words don’t translate
And it’s getting quite late
So please don’t stay in touch

Zoé und ich hören im Büro gerade „Fuck you“ von Lilly Allen immer und immer wieder. Sozusagen im Gebetsmühlenmodus. Ich finde das sehr passend – natürlich.
Diese Woche war eine Wellenreiterwoche. Mit Hochs und Tiefs und Tiefs und Hochs und das im Stundentakt wechselnd. Manchmal bin ich einfach so unheimlich müde, ich könnte nur noch schlafen wollen, schlafen, schlafen. Ich stelle mir vor, ich sei Dornröschen und schlafe einen hunderjährigen Schlaf und vielleicht, vielleicht kommt irgendwann… Ok. Lassen wir den Quatsch.

PS: Eine Art Wahrheit, wenn auch nicht kohärent und zentral, sondern schief und zersplittert.

Alles ist gut.

Gut.
Was gut ist? Folgendes:

  • Fantasmus ist in mein Leben zurückgekehrt. Und hat sich in einen Teufel verwandelt. Ich liebe Teufel!
  • Legolas sagt immer solch gute Sachen. Dass wir doch immer irgendwie Entwicklungshilfe leisten. Und dass meine Haltung etwas sehr anstpruchsvoll sei. Er hat Recht.
  • Ich habe mein Beuteschema durchschaut und wirke entgegen.
  • Wenn ich viel zu wenig geschlafen habe, sehe ich sehr schön aus.
  • Ich habe einen neuen Lieblingsort in Zürich entdeckt, der sich wunderbar zum Küssen eignet.
  • Wurmbrand macht etwas warmes zu Essen.
  • Max und Peer hab ich zum Teufel geschickt. Fantasmus wird sich ihrer annehmen.
  • Badana ist mir so nah und ich kann sagen: ja, ich will!
  • VollOpteMann sieht bald zum ersten Mal den Zürichsee bei Tag.
  • Ich habe ein Date nachts um 3 Uhr. Ich steh total auf solche spinnigen Sachen…
  • Meine Art mich abzugrenzen ist mir nicht mehr zuwider.

Gut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.
Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.
Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.GutGut.Gut.Gut.Gut.Gut.

Keine Macht den Krähen!

Was sie wohl im Schilde führt?

Was sie wohl im Schilde führt?

Heute morgen hatten Izzie und ich einen Brief unserer Grossmutter im Briefkasten. Sie hat uns Tickets für eine Veranstaltung zukommen lassen. Das alles ist sehr nett und süss, aber wenig spektakulär. Spektakulär und irgendwie ziemlich geheimnissvoll war ein Satz in ihrem Begleitbrief. Da standen so Sachen wie, dass sie hofft, dass es uns gut geht, dass es ihr gut geht und so weiter. Und dann, mitten in den ganz normalen Sätzen stand ein Satz. Ein seltsamer, verwirrender Satz . Er lautete: „Ich bin so froh, dass die Krähen nicht gewonnen haben.“ Nach diesem kryptischen Satz ging es ganz normal weiter. Weder Izzie noch ich konnten mit diesem Krähen-Ding etwas anfangen. Und trotzdem hat er bei beiden von uns etwas angesprochen. Irgendwie konnten wir instinktiv sagen: „Ja, wir sind auch ausserordentlich froh und glücklich, dass die Krähen nicht gewonnen haben. Und wir werden alles, alles, alles tun, dass sie nicht gewinnen werden!“

Seltsame Sache. Fast schon gruselig.

Anfänge

„Es war einmal im Bezirk Zlotogrod ein Eichmeister, der hiess Anselm Eibenschütz.“
Das ist der erste Satz aus dem Buch „Das falsche Gewicht“ von Joseph Roth. Ein wunderbarer Roman.

Anfänge sind etwas Besonderes. Ein Anfang bestimmt, ob es ein Anfang sein wird oder der Anfang auch schon das Ende.

„In der Eisenbahn ging noch alles gut. Es begann in Venedig, mit den Gässchen“ (Anfang von „Reise im Mondlicht“ von Antal Szerb)
„Mein erster und einziger Besuch bei einem Therapeuten kostete mich das rote Korallenarmband und meinen Geliebten.“ (Anfang von „Sommerhaus, später“ von Judith Hermann)
„Alles dreht sich.“ (Anfang von „Am Hang“ von Markus Werner)
„Ein aschfarbener Hund mit einem weissen Mal auf der Stirn brach am ersten Sonntag im Dezember durch die unwegsamen Gänge des Marktes, stiess Tische mit Fritiertem um, brachte Auslagen der Indios und Lotteriestände durcheinander und biss nebenbei vier Personen, die ihm in die Quere kamen.“ (Anfang von „Von der Liebe und anderen Dämonen“ von Gabriel Garcia Marquez)
„Hier endet meine Reise zu den Männern.“ (Anfang von „Kleine Lichter“ von Roger Willemsen)

Der Anfang ist also wichtig. Noch wichtiger ist der Neuanfang. Dazu kommen wir aber morgen.

Herzlich,
Hasenherz

Unter Poeten

Es ist Freitag! Wahnsinn. Mein Herz ist etwas leichter.
Letztes Wochenende waren Vanalia und ich ja auf Klassenfahrt. Wir sind auf den Hügel gefahren und haben uns mit unserem Seelchen beschäftigt. (Dass wir sowas haben, erfuhren wir erst, als es schon fast zu spät war.) Auf eben diesem Hügel habe ich mich im Gedichte schreiben versucht. Das hab ich noch nie gemacht. Hier das Ergebnis:

Sonja Silbersonne heisst sie und ist neu.
Gesprochen hat sie ganz scheu.

*hust*

Wünsche euch allen ein sonniges Wochenende!
Hasenherz

Hasenherz verkleidet sich und ist froh.

Bin wahnsinnig froh, dass diese Woche bald rum ist. Die war irgendwie anstrengend. Manchmal möchte man sich als irgendwas Seltsames verkleiden und unerkannt durch die Welt gehen. Bei mir würde das etwa so aussehen:

Hasenherz verkleidet

Dieses Wochenende haben Vanalia und ich Klassenausflug und wir fahren auf einen Hügel wo wir die schwarzen Herzen ins Tal werfen werden. Entledigen. Entledigen. Entledigen.
Lese gerade „Bordell der Toten“ von Carlos Eugenio López. Es sind Kurzgeschichten. Und sie sind gut. Exzentrisch, zynisch, düster, voller Witz. Sprich: Genau mein Geschmack.

Schönes Wochenende,
Hasenherz

Morgens um 11 in Deutschland

Morgens um 11 in Deutschland. Sitze in Münster in einem Büro und hier scheint endlich mal wieder die Sonne. Gestern war ja so typisch grausliges Münster-Wetter. Regen und Nebel und verhangener Himmel. Zoé und ich sind dann auch nicht mehr ausgegangen. Wir haben uns in unsere kuschligen Hotelbetten zurückgezogen und ich habe mich in zwei Decken eingewickelt und hab rumgedöst. Das war schön.

Der Mittwoch Abend mit Hase und dem Schönen war sehr angenehm und ich vermiss die Beiden etwas. Denn Büro in Münster ohne die Zwei ist echt etwas trostlos. Heute treten wir dann die Rückreise an und die wird lange dauern.
Die Damen diskutieren hier gerade die Kleiderfrage des „cravatte noir“-Events der Firma, der im Frühling stattfinden wird. Abendkleid? Welche Farbe? Welche Länge? Wie, wo, warum? Viele, viele Fragen. Und kaum Antworten. DAS kann ja heiter werden!

So. Jetzt müssen wir aber los!
Herzlich,
Hasenherz

Der Zauberlehrling

Guten Morgen! (Es ist 04:45 Uhr morgens und ich bin gerade nach Hause gekommen.) Laut Gala-Jahreshoroskop war heute mein Glückstag. Der Rest des Jahres wird… nun ja… sagen wir mal der Rest des Jahres wird erinnerungswürdig, fantastisch, romantisch, abenteuerlich, anstrengend, aufregend, bewegt. Das ganze Glück aber hab ich heute schon verbraucht.

Biene, Angi-Peter, Vanalia und ich waren einen Film schauen. Nämlich „Faster, Pussycat! Kill! Kill!“. Der Film wurde als «masochistische Angstvision des Mannes vom Geschlechterkampf» oder als «feministische Fantasie der Stärke» bezeichnet. Leider war ich sehr müde und hab die Hälfte des Films verschlafen. Darum kann ich euch leider nicht berichten, wie sich „feministische Fantasie der Stärke“ anfühlt. Tut mir leid!

Danach verbrachten wir ein paar sehr nette Stunden in unserer dritten Heimat. Dort trafen wir auf Sepp, den Wollwanderer und auf den Zauberlehrling. Der Zauberlehrling ist ein Freund vom Wollwanderer und die beiden suchen gerade eine Wohnung. Das Gespräch mit dem Zauberlehrling war wirklich sehr erfrischend. Es ist nicht selbstverständlich einen so charmanten und eloquenten Gesprächspartner in einer rauchigen Bar anzutreffen. Er hat mir die erste Strophe der Loreley rezitiert und ich hab ihm mein Lieblingsgedicht von Brecht aufgesagt. Darauf ist er über Handke zur Suche von Märchen im Alltag gekommen. Kurz, es war ein sehr angenehmes Gespräch und ich würde sagen, der Zauberlehrling ist eine aussergewöhnliche Person, einer Romanfigur gleich, die mit Bestimmtheit Klavier spielt.

Jetzt aber ab ins Bett!
Schlaft schön,
Hasenherz

PS: Hier mein Brecht-Lieblingsgedicht in voller Länge.
Der Radwechsel
Ich sitze am Strassenhang.
Der Fahrer wechselt das Rad.
Ich bin nicht gern, wo ich herkomme.
Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre.
Warum sehe ich den Radwechsel
mit Ungeduld?