Soldatenlieder

Das Leben rast gerade wie ein Schnellzug an mir vorbei und die leeren Plastiktüten am Gleisrand wirbeln schwindelnd in die Höhe. Eigentlich sollte ich längst zu Hause sein und Soldatenlieder unter der Bettdecke singen…

Theater am Freitag („Die Welt ist gross“ mit Krishan Krone). Schön. Stimmungsvoll. Wochenende dann Geburtstagsparty von meiner Grossmutter, Herr Fischer und die demütige Stille in meinem Kopf.

Vanalia und k_k sind nun auch Blogger. Und ich treulose Tomate hab noch keinen Kommentar geschrieben. Guckt es auch an!

Und nun im Schnellzugtempo vorwärts! Nur nicht auf dem Bahnübergang rumstehen. Bloss nicht!
Hasenherz

Belanglosigkeiten

Ich trinke viel zu wenig. Wasser. Wasser meine ich. Jetzt bin ich seit sieben Uhr morgens wach und hab noch fast gar nix getrunken. Und es fühlt sich an, als ob ich innen ganz trocken bin und staubig. Ich hol mir mal eben ein Glas Wasser.

—— ein paar Minuten später —–

Oh, Wasser tut echt gut!
Heute hat mir Andrea folgendes Buch ganz dringend empfohlen: Die Frau im Mond von Milena Agus. Mir wurde das Buch schon von verschiedenen Seiten empfohlen und ich glaube wirklich, dass es gut ist. Nur gibt es Bücher, die sind einem aus seltsamen Gründen unsymphatisch. Das Cover gefällt nicht. Der Titel ist nichtssagend. Solche Gründe. Also alles Gründe, die recht doof sind. Werde mich überwinden und das Ding lesen. Und hoffentlich eine Überraschung erleben. Ich werde es euch auf jeden Fall wissen lassen.

Und jetzt: Mittagessen.
En guete,
Hasenherz

Vom schwarzen Wald verschlungen

Schwarze Bäume, dunkelblauer Himmel, Dämmerung, Schnee, dichter Wald, Dunkelheit, Kälte, Stille, es knirscht bei jedem Schritt.
Ungefähr dies ist die Bilderwelt, in der ich mich zurzeit befinde. Seltsame Stimmung. Das Licht ist sehr, sehr seltsam. Es hat sowas träumerisches. Langsam aber sicher sollte ich mich mal wieder an die Oberfläche kämpfen, sonst werde ich irgendwann vom schwarzen Wald verschlungen.

Ich lese „Der Lügner“ von Stephen Fry. Ach, ich liebe Stephen Fry und Herr Fischer schreibt: „Du bist goldig.“

Herzlich,
Hasenherz

Kopflos

Die Weihnachtsfeier in Deutschland war ganz famos. Habe mit dem nicht-schwulen-Timo, Andrea, Hase und Flatscreen-Lars Tequila getrunken und mir die Kante gegeben. Der Schöne war leider krank und schon früh weg. Das war sehr schade. Ansonsten waren die Tage in Deutschland streng und durchzogen mit dem metallischen Gefühl von Blumenwiesen im Winter.

Heute, eine Woche vor Weihnachten, habe ich ein Gefühl in der Magengegend, als wäre ich Opfer meiner selbst. So ist es immer. Man geht ein Risiko ein, legt seinen Kopf auf die Schiene und dann kommt der Zug, der nicht hätte kommen dürfen und lässt einen kopflos und etwas verwundert zurück. Wer also, liebe Freunde, wer also hat Lust sich meiner anzunehmen und mit mir Silberlilien anzupflanzen, Kälber aufzuzüchten, drei-Wort-Gedichte zu schreiben, lange in der Kälte zu sitzen und in den kalten Fluss zu starren? Ich wär bereit.

Von Herzen,
Hasenherz

Azurblaue Unterwassermusik

Das war ein schönes Wochenende. Habe mich vom Erdboden verschlucken lassen und bin in die azurblauen, mit Tiefe getränkten Räume abgetaucht. Es war als ob ich eine ganz bestimmt Musik hören würde. Eine Unterwassermusik. Eine „es-ist-Nacht-und-es-liegt-ein-Meter-Schnee-Musik“. Die Bewegungen werden verlangsamt. Es ist warm. Alles ist ruhig. Gleichmässig. Der Körper fühlt sich schwerelos an, die Haut ist warm und weich. Zeitlupe, neblig, beruhigend, verwirrend. Und über die Welt hat sich ein ganz bestimmter Duft gelegt, kaum wahrnehmbar. Dreht man aber den Kopf, riecht man es, für eine Sekunde, ganz deutlich. Ich höre sie gern, die Unterwassermusik.

Herzlich,
Hasenherz

Das ist er also, mein Geburtstag

Das ist er also, mein Geburtstag. Durchsetzt mit Schmerz. Durchsetzt mit Glück. Manchmal frage ich mich wohin dieser Weg führt. Ich stehe am Fluchtpunkt meines Lebens und habe wirklich keine Ahnung wohin ich gehe, wohin ich gehen soll, gehen will. Alles offen. Alles frei. Wem soll ich folgen? Wann wird der Wind drehen?
Die Arme ausgebreitet, den Blick auf den Horizont geheftet, unter mir die tosenden Wellen die das Meer wütend gegen die stoischen Steine wirft, die Füsse nackt, am Rand der Klippe. Der Wind im Gesicht, die Haare nach hinten geweht. Salz auf den Lippen, den Mund halb geöffnet. Atem, der regelmässig geht. Die Welt zieht heute an mir vorbei, ich bin ruhend, still, völlig bewegunslos und möchte sagen: Lasst mich einen kurzen Augenblick so zurück. Nur kurz, bis sich das Herz schwer und metallisch wieder in Bewegung setzt. Hustend, atmend.
Das ist er also, mein Geburtstag. Alles offen, alles frei. Ich male mit geschwungenen Pinseln meine Augen an, meine unsteten Augen, ich male schwarze Linien ins Nichts. Völlig sinnbefreit. Mein Mund lächelt mir zu. Ich lächle zurück. Freundlich. „Wenn ich winken soll, werde ich winken.“

Herzlich,
Hasenherz

Nicht davor

Ich sitze am Ufer des Flusses. Es ist kalt. Nebel kriecht über das Wasser. Über mir ragen die Felsen, die Felsen, die Felsen. Ein Boot zieht leise vorbei. Sie bringen die Toten nach Hause. Die weiss gewandeten Toten. Es riecht nach Metall, nach Algen. Das Gras, worin ich sitze, ist nass. Die Erde feucht. Wir leben aus verschiedenen Gründen. In verschiedenen Leben. Der Fluss ist grün und grau und sanft. Ich fürchte mich nicht. Nicht davor. Zerfetzte Nebelschwaden ziehen flussabwärts. Folgt den Toten, folgt den Toten! Über mir der atmende Himmel, unter mir mein offen Herz.
(Das kommt davon, wenn man den Soundtrack von Solaris zu hören bekommt…)
Hasenherz

Wenn ich winken muss, werde ich winken

Ingeborg Bachmann sagt in „Der gute Gott von Manhatten“:

Wenn dein Schiff fährt, wird es fahren.
Wenn ich winken muss, werde ich winken.
Wenn ich dich zum letzten Mal küssen darf, werde ich es so tun, rasch, auf die Wange.

Habe einen ausgesprochen schönen Samstag verlebt mit Bollerwagen und vom Stuhl kippen vor Lachen und mein Körper war sehr müde und sehr ausgelaugt und irgendwann hat der gezittert und gezittert und gezittert und zum Glück war die Eisprinzessin da, die hat mich gehalten und dann wurde alles gut.

Auf dem Flughafen und während des Fliegens hatte ich Zeit zu lesen und ich lese ein unterhaltsames Ding, irgendwie wunderlich und trotzdem sehr angenehm spannend. Schaut sie euch an, die Glasbücher der Traumfresser.

So, jetzt muss ich aber weiterarbeiten, sonst wirds heute Abend wieder sehr, sehr spät.

Grüsse euch herzlich,
euer verschüttetes Hasenherz

Lila, Lila blüht das Vergissmeinnicht

Montag. Es regnet. Mein Kopf schmerzt und das Wochenende ist leider, leider vorbei. Die Hochzeit von Chérie war echt super-schön. Ich war anfangs sehr nervös weil die Alexen und ich viel zu organisieren hatten. Es hat aber alles geklappt. Es war dann eine wundervolle Feier mit wahnsinnig netten Leuten und guter Stimmung. Mir hats sehr gefallen! Und jetzt sitz ich hier und hab fast etwas Heimweh. Die Hochzeit hat nämlich auf der Lenzerheide stattgefunden und dort war ich ja mal sowas wie heimisch. *pühü!* Ich vermiss sie, die Berge.
Giancarlo – unser Bartender – hat dann auch gemeint: „Dich sehe ich bestimmt bald wieder!“ Und ich sage: Ich möchte es hoffen!

Vanalia ist noch immer in den Ferien und das ist echt nervig. Auch sie vermisse ich unheimlich fest. Gibt es denn heute kein anderes Gefühl in mir drin? Nein, leider nein.

Grüsse,
Hasenherz

Real gestorben – Die traurige Ausnahme

Seid ihr gut in der neuen Woche angekommen? Obwohl ich am Wochenende mal wieder Tag und Nacht umgedreht und ein Vampir-Leben geführt habe, bin ich heute nicht mal so müde. Vielleicht gewöhne ich mich langsam daran?

Habe heute einen lustigen Artikel von meinem Lieblingsjourni entdeckt:
„Malta gibt eine perfekte Kulisse für historische Filme ab. Russel Crowe hat auf der Mittelmeerinsel als Gladiator im gleichnamigen Film in der Arena um sein Leben gekämpft. Sein Filmpartner Oliver Reed, in der Rolle des Gladiatorentrainers Proximo, ist während der Dreharbeiten an einer Herzattacke real gestorben. Damit ist er eine traurige Ausnahme: Die meisten Besucher verlassen die Insel entspannt und erholt. Malta hat nämlich neben seiner bewegten 7500-jährigen Kulturgeschichte und vielen eindrücklichen Bauten mittlerweile auch im Wellness-Bereich etwas zu bieten.“

Bin froh, dass ich noch nie auf Malta war, klingt ja real gefährlich!
Ist das nicht schön, wie hier von der Kulturgeschichte auf das Wellness-Angebot übergeleitet wird?

Viel Spass,
Hasenherz