Heimweh nach Romoos

Änziloch

Änziloch

Am Wochenende waren Badana und ich unsere Starautorin in Romoos besuchen. Romoos ist ein kleines Dorf im Entlebuch. Und ganz in der Nähe vom Änziloch gelegen. Wir waren dann auch das Änziloch besuchen – es war wunderschön.

Am Abend war Dorffest. Badana und ich haben uns riesig gefreut. 20 Kafi Chueschwanz und ein paar Stunden später lagen wir morgens um 6 auf dem Sofa des Gemeindeammanns und wurden bekocht. Um genau zu sein: Uns wurde Rösti gekocht. Fantastisch, nicht wahr?

Hach. Ich hab Heimweh nach Romoos. Dort waren die Wiesen so grün und die Sonne hat uns gewärmt und die Leute waren schrecklich nett und die Betten weich und der Hansi hat so schön gesungen und wir haben viel gelacht.

Ach ja, den Tombola-Hauptpreis hab ich auch noch abgeräumt. Ich, die ich normalerweise nichts gewinne. Gestern bin ich dann also mit einem wahnsinns Fress-Geschenkkorb nach Hause gekommen. Fäbu und Izzie haben nicht schlecht gestaunt…

Und jetzt sitz ich wieder in der stinkigen Stadt und blicke zum grauen Himmel auf.
Bläh!

„Jeder Mensch hat ein Brett vor dem Kopf – es kommt nur auf die Entfernung an.“
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Geschlossene Gotteshäuser & Mentholzigaretten

Ein Montag wie im Bilderbuch:

  1. Zu spät aufgewacht
  2. Keine Zeitung im Briefkasten
  3. Ein übellauniger Mensch am Bahnhof, der nichts besseres wusste, als Kontakt mit mir aufzunehmen
  4. Laptop im Zug vergessen
  5. Nette Telefongespräche (viele!) mit dem SBB Fundbüro, die so überhaupt gar nichts gebracht haben.

Mittags wollte ich dann in die Kirche gehen – die Kirche schien mir ein guter Platz zum Sterben. Leider war die Kirche geschlossen. (Kirchen sollten doch offen sein! Gopferdammi! Äxgüsi.)

Ich brauche Ferien! Dringend! Sofort! Okeoke. Nur noch 3.5 Tage bis zu unserem Abflug nach Odessa. Ich freu mich! Dann können mir alle gestohlen bleiben. Alle Fundbürodamen, alle Männer mit Mundgeruch, alle, alle, alle.
Herzlich, Hasenherz

PS: Am Samstagabend wurde ich mal wieder angesprochen. Von einem sehr süssen Dreiundzwanzigjährigen. Bald gebe ich ein Buch heraus mit den besten (und den verrücktesten) Anmachsprüchen. Dieser hier ging so:
Er: Hallo!
Ich: Hallo.
Er: Rauchst Du Mentholzigaretten?
Ich: Nein.
Er: Da bin ich froh!
Ich: Ich auch.
Er: Ich heisse übrigens… etc.

Sei keine Tigerente!

Der erste Kuss

Der erste Kuss

Ich habe mal wieder ein bezauberndes Wochenende hinter mir. Mein neuer bester Freund, Erdbeerherz sein Name, hat mir ein Buch geschenkt. „Die Tigerente und der Frosch“ ist eine grossartige Liebesgeschichte. Auf dem Bild seht ihr den Frosch, der die Tigerente zum ersten Mal küsst. Ich weiss, es sieht etwas abartig aus, aber lasst euch sagen, es ist sozusagen der Höhepunkt der Geschichte. Mein neuer bester Freund ist sowieso famos, denn ich hab mit ihm am Samstagabend mitten auf dem überfüllten Idaplatz ein Gespräch über die Inkonsistenz des Charakters führen können.
Ähnlich wie Ikarus ist Erdbeerherz der Ansicht, dass es keine Verliebtheit gibt. Dass es vielmehr Liebe gibt und man „in Liebe“ sein kann. Die Verliebtheit aber bloss die Geschwätzigkeit des Herzens. Da das Naturell aber inkonsistent ist und sich weder Erdbeerherz noch Ikarus werden entziehen können, warte ich auf den Augenblick – siehe Bild.

Gestern haben Izzie und ich unsere Bibliothek gezügelt. Fäbu – unser neuer Mitbewohner – mag keine Bücher (!) und darum hat es ihm wenig Spass gemacht in der Bibliothek zu wohnen. Drei Stunden haben wir gebraucht und das ist Rekord. Izzie sagt: „Da lief der Schweiss in Strömen. Aber zum Glück sind wir ja langsam geübt! Die Handgriffe sitzen und die Macken der Gestelle, Wände und Böden sind bekannt.“
Bücher umzuräumen ist immer auch sehr spannend. Was man da alles so findet! Notizen, Museumsprospekte, seltsam anmutende Zeichnungen, Bahnbillete nach Wolhusen und Briefe. Gestern fand ich einen Brief, den ich noch nie gesehen habe. Izzie auch nicht. Es fehlen Anrede und Absender. Was bedauerlich ist, denn der Brief ist in dringlichem Ton gehalten, so dringlich, dass es mir leid tut, nichts unternehmen zu können.

Behüte dein Herz, dann wird es nicht weinen

Den Rhythmuswechsel zwischen Wochenende und Woche vollziehe ich meist irgendwann in der Nacht von Sonntag auf Montag. Auch diesmal wieder: Von Samstag auf Sonntag morgens um 6.30 Uhr ins Bett gesunken, heute morgen um 5 Uhr aufgestanden. Und dazwischen hab ich meine ganze Welt bewegt. Zeit scheint mir manchmal so unglaublich lächerlich.

Dazu ein Gedicht von Georg Heym:

Im kurzen Abend

Im kurzen Abend. Voll Wind ist die Stunde,
Und die Röte so tief und so winterlich klein.
Unsere Hand, die sich zagend gefunden,
Bald wird sie frieren und einsam sein.

Und die Sterne sind hoch in verblassenden Weiten
Wenige erst, auseinander gerückt.
Unsere Pfade sind dunkel, und Weiden breiten
Ihre Schatten darauf, in Trauer gebückt.

Schilf rauschet uns. Und die Irrwische scheinen,
Die wir ein dunkeles Schicksal erlost.
Behüte dein Herz, dann wird es nicht weinen
Unter dem fallenden Jahr ohne Trost.

Was dich schmerzet, ich sag es im Bösen.
Und uns quälet ein fremdes Wort.
Unsere Hände werden im Dunkel sich lösen,
Und mein Herz wird sein wie ein kahler Ort.

Lied auf meine Küche

Meine bezaubernde Küche

Meine bezaubernde Küche

Wouldnt it be nice if we were older
Then we wouldnt have to wait so long
And wouldnt it be nice to live together
In the kind of world where we belong
You know its gonna make it that much better
When we can say goodnight and stay together

Meine Küche ist mein absoluter Lieblingsort. Im Sommer immer schön kühl, weil der Baum vor dem Fenster Schatten spendet; immer schön hell, weil sie grosse Fenster hat; immer schön ruhig, weil der Verkehr eine Wohnungslänge entfernt; immer in schönem Licht. Ich glaube Fäbu, unser neuer Mitbewoner, mag unsere Küche auch. In meiner Küche erlebe ich allerhand Sachen. Zum Beispiel gerade dieses Wochenende wieder. Da hat Zwerg Nase eins auf selbige bekommen, mein Entschluss zum Telefon zu greifen, ist in meiner Küche gefallen und Badana hat genau in meiner Küche gelöst und bezaubernd gewirkt.

You know it seems the more we talk about it
It only makes it worse to live without it
But lets talk about it
Wouldnt it be nice

Jeder Beitrag, den du hier liest, hab ich in meiner Küche geschrieben. Von genau dem Platz, den du auf dem Bild links unten siehst. Das ist ein Lied auf meine Küche. Wäre meine Küche ein Mann, ich würde sie heiraten wollen.

Should I stay or should I go

Lustig, wie schnell sich alles ändert. Izzie und ich haben einen neuen Mitbewohner. Er heisst Fäbu und ist Barkeeper. Izzie und ich fanden das natürlich sehr passend, dass unser neuer Mitbewohner Barkeeper ist. Denn: Vor jeder geschlossenen Türe braucht es einen Barkeeper. Ausserdem ist Fäbu sehr nett und offen und man kann gut Gespräche mit ihm führen.

Sonst noch: Ich hab endlich meine „Should I stay or should I go“-Phase hinter mir und eine Entscheidung gefällt. Natürlich hab ich Angst. Aber da ist in erster Linie ganz viel Erleichterung. Und jetzt hoffe ich, dass das Glück auf meiner Seite ist.

Am Wochenende waren wir an einer Gartenparty (sehr seltsam), ich hab im Bett der Mitbewohnerin von ElfElf übernachtet, wir haben Möbel gerückt, sind Fahrrad gefahren, im See schwimmen gegangen und ich hab einen heissen Gitarristen kennengelernt. Ein richtiges Sommerwochenende halt.

Jahaha! Southside!

Montag morgen nach dem Southside ist irgendwie ärgerlich. Weil: Southside ist vorbei, mir steckt noch der Kater in den Knochen und die Müdigkeit im Hintern (höhö) und der Fernfahrermodus ist noch nicht ganz in den „Ich benehme mich wie eine normale Frau“-Modus zurückgewechselt. Jahahaha! Das Southside war echt geil, ich kann mir gar nicht erholen, so schön war dieses Wochenende! Hach.

Es hat geregnet, es war saukalt, es war schlammig – und trotzdem: Es hat grossen Spass gemacht. Badana und ich sind Hippie-mässig durch die Zeit gezogen und haben viel erlebt. Zum Beispiel haben wir „Lass die Finger von Emanuela“ wunderschönst per Telefon gesungen bekommen. Und dann haben wir noch Pandi und Merwin kennengelernt, die eigentlich Andi und Erwin hiessen, die kommen aus München, sagten sie und haben uns morgens um 8 Uhr Kaffee spendiert und auch sonst waren sie samten. Badana hat mit ihren glänzenden Stiefeln gepunktet und ich hätte beinahe auf dem Tisch getanzt (hätte es einen Tisch gehabt, ich hätte es bestimmt getan).

Wie schön es ist, so einfach nichts zu denken und nichts zu tun haben und einfach nur bei sich zu sein!
Hasenherz

PS: Übrigens: Ich rieche nach französischem Acker – wurde mir gesagt. Ähm. Ja.

Mit den Hühnern ins Bett

Und wieder: Münster. Langsam müsste ich mich hier einbürgern lassen. Bin schon richtig zu Hause hier. Heute zeigt es sich sogar von seiner besten Seite bei schönstem Wetter. Normalerweise nieselt es in Münster immer, wenn ich hier bin. Heute Abend lass ich es mal gut sein und gehe früh schlafen. Hoffentlich ist unser Hotelzimmer schön. Eigentlich stehe ich ja total auf Hotelzimmer. Nur: einbisschen schön müssen sie schon sein.

Hase hat mir heute erzählt, dass er sich momentan mit 2.5 Damen trifft. Mich hat natürlich sofort die 0.5te Dame interessiert. Wer ist sie? Wie ist sie? Hat sie Humor? Hat sie. Zum Glück. Hases Humor ist nämlich nicht ganz so einfach zu verstehen. Wurde mir gesagt.

Jetzt geh ich zu Katja hoch und hole mir ein gutes Buch (Katjas Buchgeschmack ist mein Buchgeschmack). Damit ich mich so bald als möglich in mein – hoffentlich schönes – Hotelzimmer verziehen und dem sonnigen Münster die kalte Schulter zeigen kann.

Schlaft wohl! Hasenherz

Hasenherz in leichter Distanz zu sich selbst.

Hasenherz hat akuten Schlafmangel, denn Hasenherz war in Hamburg und hat viel zu wenig geschlafen. Hasenherz ist aber sehr glücklich, denn für Hasenherz haben sich einige Dinge wieder eingerenkt, die ausgerenkt waren und das ist sehr schön, denn Hasenherz hat die Situation nicht gemocht. Hasenherz muss jetzt nur noch drei Tage arbeiten und hat dann Ferien. Hasenherz freut sich wie ein kleines Kind darauf! Denn Hasenherz hat dringend Ferien nötig. Hasenherz Gehirn ist nämlich ziemlich müde und mag nicht mehr denken. Hasenherz schreibt darum auch etwas seltsam und hat keine Lust pötisch zu sein.

Hasenherz wünscht euch einen schönen Tag. Hasenherz weiss, dass dies ein guter Tag für euch werden wird, trotz Regen. Hasenherz hat nämlich durch den Umstand, dass Hasenherz‘ Gehirn müde ist, plötzlich ihre Hellseher-Ader entdeckt. Hasenherz mag diese Hellseher-Ader nicht, ist aber zu müde, sie zu unterdrücken. Darum verliert Hasenherz jetzt auch augenblicklich den Faden und macht einen Punkt. (<— Punkt)

Einsam, zweisam, dreisam

Sonntag. Mit Erkältung und Gliederschmerzen in der Bäcki. Und allen, allen Freunden. Wir haben von drei Uhr bis acht Uhr gebruncht und Sonne getankt.

So sieht ein Brunch auf der Bäcki aus

So sieht ein Brunch auf der Bäcki aus

Danach zu Wurmbrand nach Hause und Filme geschaut. Zum Schluss kam dann noch Dr. Death und das war der Hammer. Echt gute Gespräche, sehr grosse Offenheit und Wurmbrand hat seine polemische Moderationsseite voll ausleben können.
Dann standen Badana, Dr. Death und ich unten auf der Strasse, morgens um vier. Es ist schon lustig, wie plötzlich etwas Wirklichkeit werden kann, das bis anhin in keinster Weise hätte Wirklichkeit werden können. Lustig, wie sich das Licht ändern kann. Und das nachts.

Heute dann schlafen und auskurieren und auf dem Balkon sitzen und Tee trinken und „Das Buch der Antworten“ befragen. Später wieder Bäcki mit Badana und Martilli.

Was für ein tolles Osterwochenende. Alles erhalten, alles geschenkt bekommen. Und so viele bezaubernde Menschen um mich herum. Ich glaub, ich spinn.
Hasenherz