Wein & Erdbeeren

Vom Gründonnerstag auf Karfreitag mit der coolen Clique Leichen im Keller gespielt bis morgens um 6. In einer fremden Küche übernachtet. Mit Kaffee und Erdbeeren geweckt worden. Sosososchön.

Am Karfreitag auf Wiesen gesessen – mit wechselnden Gegenüber. Ich liebe meine Freunde. Dann Wein aus Plastikbechern mit Austen am See. Heute Blumenwiesen im Appenzell.

Seltsame Sonne. Seltsame Zeit. So viel Zeit für Unerwartetes.
Froh,
Hasenherz

PS: Lese „So ist es gewesen“ von Natalia Ginzburg. Verwirrendes und gutes Buch. Mit offen gelegtem Herz.

Endlich.

Kein Tag wie jeder andere. Wie viel Zeit ist gerade vergangen? Ein Jahr? Ein Monat? Ein paar Stunden? Ich weiss es nicht. Es ist vier Uhr morgens, ich sitze in meiner Küche und dieser Tag, diese Nacht, war so beispielhalft, dass ich sie euch nicht vorenthalten kann, nicht vorenthalten will. Erstens. Frühling. Als hätte Petrus einen Vertrag mit Amor, wurde es plötzlich Frühling. Mit einem Schlag. Ich habe mich so nach Frühling gesehnt und als dann Frühling eingetreten ist, war ich überfordert und konsterniert. Doch: ich habe mich darauf eingelassen. Zweitens. Schreiben. Heute habe ich mit vielen Leuten über meine Schreibe geredet, habe erstaunliches Feedback erhalten, war verblüfft, verunsichert, fasziniert. Drittens. Theater. Theater so ambivalent wie das Leben selbst. Viertens. Ich. Die Nachträume haben mich gestreift in einer von Wahnisnn befallenen Art, in einer seltsamen Mischung aus Heimat und vollkommenem fremd sein.  Als ich da war, da war für meine Freundinnen, in guten und – wie sagt man so schön – schlechten Zeiten, als ich Verständnis hatte, Typen für sie anquatschte, zuhörte,  bei mir war, nur, um bei ihnen zu sein, sie aufgefangen habe, als sie drohten zu fallen, da war dieses Selbstverständnis endlich zurück. Als ich mit ihm gesungen habe, über die dröhnende und für den Abend unpassende Musik hinweg, aus voller Kehle und im Wissen, um die Wichtigkeit dieser Geste, da habe ich dieses Selbstverständnis endlich gefühlt. Und als mir Nina sagte, dass sie so unheimlich froh ist, dass ich hier bin und das, obwohl ich Nina an diesem Abend erst kennenlernte, da wusste ich das Selbstverständnis hat sich verselbstständigt, ist endlich und wirklich und wahrhaftig Teil von mir. Und als Christoph von seiner Band erzählt hat, von dieser abartig komischen Hippie-Rock Mischung, da lachte ich innerlich und ich wusste – endlich – dass Heimat nur ich bin, dass es so einfach und so schmerzhaft und so faszinierend logisch ist. Jetzt, da ich betrunken – weil ich mir endlich die Kante gegeben habe, endlich losgelassen – da verstehe ich was es heisst, was es heisst, dieses schwarze Herz zu tragen, zu ertragen. Endlich.

Zum Glück habe ich diesen Tag erlebt, zum Glück.
Hasenherz

In neuem Licht

Gestern Abend hat ElfElf mit ihrer Band zum Tanz aufgespielt und es war – wie letztes Mal auch – grandios. Alle waren da. Vanalia, k_k, Biene, Sepp, Angi-Peter, Pferderic und der Wollwanderer. Habe Biene und Pferderic den Chachacha beigebracht. Biene war da eindeutig begabter. Heute gibt es tausend Sachen zu erledigen und ich hab das Gefühl, dass die Zeit überhaupt nicht reicht. Bald treffe ich Suelo und ich freu mich sehr, denn ich hab sie bestimmt ein Jahr nicht mehr gesehen.

Diese Tage begebe ich mich mit Lichtgeschwindigkeit von Welt zu Welt und heute ist mir etwas schwindelig. Der Klappentext zu Peter Stamms neuem Buch beschreibt das ganz treffend: „Es sind diese Momente, in denen sich etwas verändert im Leben, in denen etwas geschieht, man merkt es kaum. Momente, die der Zeit enthoben scheinen. Eine neue Welt tut sich auf, man erkennt die Sackgasse, in die man vor langer Zeit geraten ist. Und plötzlich herrscht ein anderes Licht.“

In diesem Sinne, geniesst die Sonne,
Hasenherz

O Vergeblichkeit! O Vergänglichkeit!

Gestern abend waren Vanalia, Biene, k_k, Fantasmus und ich im Sogar TheaterMoskva Petuski“ schauen. Und das war wirklich sehr gut. Kleines Theater, sehr eng, sehr warm da drin. Aber das Stück… Hut ab. Der Schauspieler Thomas Sarbacher ist echt heiss und dazu wirklich gut und wir haben gemerkt, dass wir das Wort „blümerant“ bis anhin immer falsch gebraucht haben. Hier die Bedeutung: „Mir wird blümerant, oder: mir ist blümerant. Der Ausdruck stammt aus dem 17. Jahrhundert von bleu mourant: matt-blau oder blass-blau. Blümerant steht für eine elende Gemütsverfassung, flau, übel, unwohl.“ Mir war das so nicht klar. Ich dachte immer, es bedeute genau das Gegenteil. Nämlich blumig. Ja, man lernt nie aus!

Fantasmus ist ja zu Besuch hier, diese Tage und er muss viel ertragen. Meine blümerante Gemütsverfassung, viel Rauch in stickigen Bars und kurze Nächte. Er erträgt das alles aber stoisch und dafür bin ich ihm wirklich sehr dankbar.

Heute abend sind wir dann auch schon wieder unterwegs in unserer zweiten Heimat und ich bin sehr, sehr gespannt. Zumal Luis auch dabeisein wird und Herr Fischer (zumindest im Geiste).

Und um „Moskva Petuski“ zu zitieren: „O Vergeblichkeit! O Vergänglichkeit!“

Herzlich,
Hasenherz

Der Wollwanderer und das Karategirl

Gestern haben wir AngiPeters Geburtstag vorgefeiert. Weil sie an ihrem eigentlichen Geburtstag in dieser wunderschönen Stadt mit „P“ ist (nein, nicht Paris – noch schöner!). War eine bunte Gruppe. Sepps Freund der Wollwanderer war da und hat erzählt, dass er erkannt hat, dass das eigentliche Ziel des Lebens wohl doch nicht „heiraten“ sei. Vielleicht sei das alles doch nicht so wichtig, wie immer angenommen. Da konnte ich ihm zustimmen. Dann war noch k_k da mit seinem Cousin, den ich schon damals am Exit kennengelernt habe. Gestern aber hab ich ihn nicht wiedererkannt, da er sein Haar heute kurz trägt. Sepp hat ihm dann viele spannende Dinge über uns erzählt in sehr gutem Englisch (auch wenn sich alle über ihren Akzent lustig gemacht haben). Der Cousin denkt sich jetzt bestimmt seinen Teil. Ja, genau so waren die Geschichten. Die Freundin des Cousins ist Karatemeisterin und die Geschichte wie sie ihn vor bösen Jungs gerettet hat, gefällt mir persönlich ja sehr. (Der Cousin hört sie allerdings nicht sehr gern.)

Heute versuche ich mit Meditation und Eisschneebädern meine Erkältung loszuwerden und aufräumen. Ja, aufräumen sollte ich dringend mal.

Auf bald,
Hasenherz

Rosa Flamingos

Izzie und ich haben uns heute ins Weihnachtsgetümmel gestürzt und uns zum Ziel gesetzt eine möglichst hässliche Weihnachtsdeko für unsere Eingangstüre zu finden. Nach langem Suchen – es gab unglaublich viele hässliche Dinge – wurden wir fündig. Unsere Eingangstüre wird nun geziert von zwei rosa Flamingos mit Hut. Dieser Deko-Wahn ist wirklich krass. Fast schon gruselig. Schön aber war, dass ich die ganze Woche nicht so viel gelacht habe, wie heute inmitten von FluffelWuschelKugelGlitzer.

Flamingos

Heute Abend gehen Vanalia und ich Endo Anaconda schauen und Knuts Koffer. Irgendwo in Hintertupfingen. Ob wir je wieder nach Hause finden werden? Wir werden sehen…

Geniesst Tee und Kuchen!
Hasenherz

Mein Bett ist eine Insel

Izzie ist heute eingezogen. Wir haben den ganzen Tag mit Izzies fabelhaften Freunden Möbel geschleppt. Jetzt tut mir alles weh und ich bin froh. Etwas seltsam ist es schon. Wir haben seit vierzehn Jahren nicht mehr zusammen gewohnt. Spannend! Sogar Timos Psycho-Katzen scheinen sich gut mit Izzie zu verstehen.

Izzie ist jetzt ausgegangen und ich habe den schönen Gefühlsmensch verschmäht und schaue schlechte Filme im Fernsehen. Manchmal braucht man das. Manchmal braucht man Rückzug und man muss verschmähen. Manchmal ist das eigene Bett wie eine Insel und am Horizont weites Nichts.

Herzlich,
Hasenherz

Heimlich wie die Kraft der Sterne

Bald zieht Izzie bei mir ein und ich freue mich sehr. Wie es wohl werden wir? Ich freue mich auf unser gemeinsames Zuhause. Ich freue mich auf den Kaffee mit ihr am Küchentisch und auf die gemeinsame Zigarette. Ich freue mich.

Bald geh ich zu Vanalia und dort werde ich bekocht. Ist das nicht schön? Dann werden wir unsere zweite Heimat betreten, die Türsteher angrinsen und die Nacht unter Augen verbringen.

Geothe sagt (in seinem Gedicht „Glück der Entfernung“):

Ew’ge Kräfte, Zeit und Ferne,

Heimlich wie die Kraft der Sterne,

Wiegen dieses Blut zur Ruh‘.

Mein Gefühl wird stets erweichter;

Doch mein Herz wird täglich leichter

Und mein Glück nimmt immer zu.

Geniesst das Wochenende und habt Spass!
Hasenherz

Die Katzen tanzen, der Kater schläft.

Ich habe Urlaub. Und langsam aber sicher geniesse ich diesen sogar. Gestern hab ich endlich mein Zimmer aufgeräumt, die Wohnung blitzblank geputzt und all die Dinge getan, die ich längst hätte tun müssen. Das tat gut!
Letztes Wochenende hab ich ne Reise gemacht, eine spannende Reise mit vielen Eindrücken und einem katholischen Priester, der mir von seiner Zeit in der Schweiz nach dem Krieg erzählt hat und dies in so eindrücklich farbigen Bildern, dass mich seine Geschichte nicht mehr loslässt. (Aber keine Angst, ich werde nicht fromm.)

Der gestrige Abend war dann – wie soll ich sagen – aufregend und seltsam und ich habe eine Freundin enttäuscht und das tut sehr weh heute, weil all die aufregenden Erlebnisse ohne Freundin nichts wert sind.

Dieses Wochenende hab ich sturmfrei. Nur Timos Psycho-Katzen geistern hier rum und machen komische Sachen. Heute morgen um 6, als ich gerade einschlafen wollte, haben sie einen schrecklichen Heultanz in den leeren Räumen meiner Wohnung vollführt, man hätte meinen können die Welt gehe unter.

Wünsche euch ein schönes Wochenende!
Hasenherz

Pause. Endlich.

Nach 14 Tagen ohne einen Tag Pause, habe ich heute frei. Gestern Abend war ich so müde, dass ich bei Alex auf dem Sofa eingeschlafen bin, während die anderen die Fotos von Chéries Hochzeit angeschaut haben. Jetzt, nach zwölf (!) Stunden Schlaf, fühle ich mich schwer und wie neu geboren. Hey, ich kann mir ja endlich wieder den Wochentag merken! Wir haben heute Samstag! (Und das wusste ich ohne auf die Zeitung zu schielen.)
Heute Samstag habe ich also frei. Und ich werde mit Izzie in die Stadt gehen und wir werden uns durch das Hut-Sortiment sämtlicher Warenhäuser probieren und uns kringeln vor Lachen. Izzie mit Federhut, Izzie mit Wollmütze, Izzie mit grossem, runden Strandhut, Izzie mit Schleierhütchen… In meinem Kopf mache ich viele Bilder und wenn ich dann nächste Woche an der Buchmesse rumgurke und jede Menge Menschen treffen muss, nehm ich eins der Bilder hervor und lächle in mich hinein.

So, jetzt geniesse ich meinen Tag. Haha!
Hasenherz